Mali - Timbuktu & Niger

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Kurz nach Sonnenaufgang beginnt eine Frau an meinem Fussende ein Feuer für das heisse Teewasser zu machen. Okay, wir räumen jetzt besser das Feld. Bald kommt auch die Fähre und die wartenden Allradfahrzeuge werden umständlich heraufmanövriert. Eins macht dabei fast den Abgang. Auf der anderen Flussseite noch ein paar km auf einer geteerten (!) Strasse und wir haben den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht: TIMBUKTU
Über staubige Strassen rollen wir in der Stadt der Karawanen und Händler ein, an der schon so viele Entdecker gescheitert sind. Im Hotel Sahara Passion nehmen wir ein schönes Zimmer. Dann ziehen wir ein wenig durch die Stadt und besichtigen erstmal das schön renovierte Maison des artisans. Unten gibt es Werkstätten und Läden, wo Künstler bei der Arbeit sind und in kleinen Läden ihre Ware verkaufen.
Die Tuareg sind wahre Verhandlungskünstler, aber wir schlagen uns tapfer. Nicht zu handeln wäre eine grosse Beleidigung. Es gibt immer mindestens einen ersten, zweiten und dritten Preis, den man sich aber hart erkämpfen muss. Am Ende wechseln ein Armreif, ein Tuareg-Passport Anhänger und ein schweres Messer den Besitzer. Die toll verzierten Messer werden vom ihm (Foto) hier hergestellt, wir bekommen einen kleinen Einblick in sein Schaffen.
Im oberen Stockwerk gibt es einen kleinen Salon de thé. Es gibt nicht nur Tee, auch hier werden Kunstgegenstände zum Verkauf ausgestellt.
Danach werden wir zu Entdeckern und entdecken einige der Entdeckerhäuser in Timbuktu. Zum Beispiel das Haus, wo einst Réné Caillie gelebt hat. Auch viele andere Häuser haben toll restaurierte Holztüren mit den alten Metallverzierungen.
Die schönen Häuser im sudanesischen Baustil geben der Stadt ein unverwechselbares Gesicht. Die meisten sind bewohnt, nur wenige wurden zu Museen umgestaltet. Das Muster der Türen wiederholt sich oftmals in den Holzfenstern.

Vorbei am grand marché gehen wir zum Hotel Bouctou, um dort nach einer pinasse für die Weiterfahrt auf dem Niger zu fragen. Auch hier die gleiche Info: 25.000 CFA für 2 Tage Bootsfahrt bis Mopti. Wir machen das Boot beim Sahara Passion für morgen fest, wahrscheinlich die letzte Gelegenheit vor dem Tabaski-Fest.

Unser kleiner Kamelausritt am späten Nachmittag führt uns in die Wüste vor der Stadt, wo wir mit unserem neuen Touareg-Freund einen Tee (was sonst?) trinken. Leider werden wir auch hier draussen von einigen sehr emsigen Souvenirverkäufern belagert, aber wir sind heute bereits versorgt.
Mein Wüstenschiff auf dem Rückweg nach Timbuktu.

Danach gibts Abendessen im Restaurant gegenüber vom Sahara Passion, sehr zu empfehlen.

Am nächsten Morgen kaufen wir Proviant für die Bootsfahrt, die nun doch 3-4 Tage dauern wird. Dazu später. Wir besorgen Baguettes, Kekse, Bananen und jede Menge Wasser. Eigentlich soll es um 14 Uhr losgehen, aber von anderen Passagieren oder irgendwelcher Hektik keine Spur. Dafür gibts jetzt aus der Bordküche eine grosse Schüssel Reis mit Sauce und einem kleinen Fisch obendrauf. Lecker. Gegen 17 Uhr legen wir endlich ab. Ausser uns sind etwa eine Handvoll Passagiere an Bord der riesigen Pinasse, die bestimmt für 100 Leute taugen würde. Auf die Bambusstangen unten (Foto) kommt noch eine Bastmatte und fertig ist unser etwas hartes Nachtlager.
Seit heute ist das Wetter etwas diesig, es gibt auch keine richtigen Sonnenuntergang mehr. Im diffusen Mondlicht können wir aber auch nachts weiterfahren. Gegen 23 Uhr legen wir kurz in Diré an, einige Leute gehen von Bord. Wir schlafen unter einem Berg von Klamotten, um die kalte Nacht einigermassen komfortabel zu überstehen. Als wir am Morgen aufwachen, liegt das Boot bereits in Gorom. Es gibt erstmal einen heissen Tee. Der Blick über die Bordwand zeigt ein winziges Dorf auf einer kleinen Insel.
Wir wissen noch nicht, dass wir hier die nächsten drei Tage festsitzen werden. Der Kapitän hat hier seine Familie und wird hier das Tabaski-Fest feiern. Heute passiert allerdings noch gar nichts, ausser dass wir unsere zwei Mahlzeiten Reis mit Fisch serviert bekommen. Wir haben keine Ahnung, wann es weitergehen wird.

Erst am nächsten Tag beginnen die Festvorbereitungen. Insgesamt werden 7 Ziegen geschlachtet und fachmännisch zerlegt. Aha, heute ist das Fest also erst, dann geht es frühestens morgen weiter.

Die Gerippe und Keulen werden in einem 3x4m grossen "Ofen" aus Lehmziegeln aufgestellt und in der Mitte ein Feuer gemacht. Die Glut wird aussen am Fleisch verteilt. Viele Stunden später am Abend gibt es dann das grosse Festessen, zu dem wir in das Haus des Kapitäns gebeten werden. Alle stürzen sich auf die riesige Platte mit dem Fleisch, erst später gibt es noch Reis. Heute ist übrigens Silvester. HAPPY NEW YEAR!
Nix Weiterfahrt. Auch heute verbringen wir den Tag faul auf dem Boot, spielen mit den Kids oder besuchen die Dorfbewohner in ihren Häusern. Meistens fallen dabei einige Leckereien für uns ab, das Essen ist heute deutlich besser als sonst (Resteverwertung). Am Nachmittag verziehe ich mit mit Wasserflasche und MP3-Handy wieder aufs Boot und geniesse ein paar warme Sonnenstunden.
Dienstag, der 2.Januar. Wir glauben es kaum, als wir um 7 Uhr noch vor dem Frühstückstee ablegen. Toll, endlich wieder das Stampfen der beiden Diesel zu hören! Gegen 9:30 legen wir kurz in Tonka an. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Dach des Bootes, langsam zieht das Nigerufer an uns vorbei.
Langsam wird klar, dass wir auch die nächste Nacht noch auf dem Schiff verbringen werden. Unser Steuermann (mit seiner kleinen Tochter) hat noch eine lange Arbeitsnacht vor sich, während wir uns unser Nachtlager fertig machen.
Wir fahren die ganze Nacht im Mondlicht durch. Ein letztes Frühstück aus der Bordküche (Foto) und dann laufen wir um 9 Uhr endlich im Hafen von Mopti ein.

Von Mopti bekommen wir nur einen ganz kurzen Eindruck, schon kurz nach 10 Uhr fährt unser Bittarr-Bus nach Bamako ab.

Die üblichen checkpoints, ein kurzer Stop zum Mittagessen und Nachmittags sind wir in Segou. Überall wo wir halten wird der Bus von fliegenden Händlern gestürmt, aber hereinkommen dürfen sie nicht.

Gegen 21 Uhr laufen wir in Bamako ein und nehmen ein sotrama zur Mission Libanaise, wo wir wieder wohnen. Wir bleiben noch einen weiteren Tag in Bamako. Wäschewaschen, Einkaufen und am Abend unser nachgeholtes Weihnachtsessen in einem thailändischen Restaurant, das von einem Belgier geführt wird...

 Morgen    überqueren wir die Grenze nach Guinea. Was uns dort wohl erwartet?
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