Mali - Tagebuch

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Tagebuch

Donnerstag 28.12.06 - Timbuktu

Das war unsere spartanischste Übernachtung bisher, aber so schlecht war es nicht. Kurz nach Sonnenaufgang - ich bin noch nicht wirklich wach - beginnt jemand an meinem Fussende ein Feuer anzumachen um heisses Wasser zuzubereiten. Ich glaube, es wird Zeit aufzustehen... Ich gebe ihr ein kleines cadeau und wir bedanken uns für die Übernachtung. An der Fähre tut sich noch nichts, also erstmal einen süssen Kaffee geordert und dazu die letzten Kekse gefuttert. Wir laden die Rucksäcke wieder auf den Toyota und warten wann und wie es wohl weitergeht. Die meisten sehen noch sehr verschlafen und etwas fröstelnd aus. Der riesige umgebaute Feuerwehrwagen mit der Reisegruppe ist inzwischen auch eingetroffen. Neben uns an der Kaffeebude sitzen drei Italiener. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass ausgerechnet dieses verlassene Wüstennest von Timbuktu die höchste Dichte von Toubabous (Ausländer, Touristen) hat. Die Fähre (Baujahr 2002, Mali) kommt nun und es wird leicht hektisch. Mehr oder weniger geschickt werden die Geländefahrzeuge runtermanövriert, eins macht fast den Abgang in den Niger. Wenig später sind die wartenden Wagen auf der Fähre und es geht los. Aus 100 Meter Entfernung sieht unser Nachtlager nur noch ganz winzig in der weiten Wasserlandschaft des Niger aus. Auf der anderen Seite, etwas weiter westlich, liegt der Hafenort Korioumé, von wo aus wir noch etwa 15 km auf einer geteerten Strasse weiterfahren. Endlich erreichen wir den nördlichsten Punkt unserer Reise, das sagenumwobene Timbuktu. Die Stadt der Salzkarawanen und Händler, an der schon so viele Entdecker und Abenteurer gescheitert sind. Auch wir haben es nicht wie geplant gestern abend geschafft... Durch staubige und etwas vermüllte Strassen rollen wir die letzten Meter an schönen Häusern im sudanesischen Stil vorbei zum grande marché. Wir nehmen ein schönes, kühles Zimmer im "Sahara Passion", das etwas abseits der City am Rand der Wüste liegt. Ein sauberer Fussboden ist auch mal wieder schön nach so viel Sand und Staub in den letzten Tagen. Angy duscht kurz, danach überredet uns Ibrahim zu einem kleinen Tee-Frühstück im Haus seiner Schwester. Er ist Tuareg, ein guter Freund des Chefs vom Sahara Passion. Er zeigt uns jede Menge Fotos, unter anderem von den Kamel-Trekkings die er veranstaltet. Und nebenbei gibts auch noch eine kleine Verkaufs-Show für Tuareg Schmuck. Nach zäher Verhandlung entscheiden wir uns doch für einen kleinen Kamelausritt am Nachmittag.
Aber jetzt erstmal die Stadt anschauen, ohne Guide und lästige Anhängsel. Wir streifen durch den petit marché und entdecken dann das schön renovierte maison des artisans, ein Haus mit vielen Kunsthandwerkstätten. Oben ist ein kleiner Teesalon, unten sind um einen Innenhof herum die Werkstätten und Läden angeordnet. Die Tuareg sind wahre Verhandlungskünstler, aber wir schlagen uns tapfer. Ein Armreif, ein Tuareg-passport collier sowie zwei grosse Dolche wechseln die Besitzer. Danach entdecken wir noch einige der Häuser, wo die Entdecker wie René Caillie gelebt haben. Meistens sind dort heute Museen eingerichtet. Viele Häuser haben auch hier schön sanierte Holztüren und Fenster mit den typischen Metallverzierungen. Vorbei am grand marché gehen wir zum Hotel Bouctou, um schon mal nach einer pinasse für den Rückweg zu fragen. Auch hier gibts die Standardauskunft: 25.000 für die 2 Tage auf dem Schiff bis Mopti. Möglicherweise die letzte Möglichkeit vor dem Tabaskifest, also lassen wir das Boot für morgen buchen. Touré vom Sahara Passion kümmert sich drum. Schon wird es Zeit für unseren Ausritt. Ibrahim stellt uns seinen Cousin oder so vor, der uns auf unserem kleinen Wüstentrip begleitet. Okay, wir haben nur die ganz kleine Tour vereinbart, aber meine Befürchtung bestätigt sich. Wir werden nur mit den Kamelen geführt und beim Tee im Tuareg Zelt belagern uns weitere Souvenirverkäufer. Wenigstens auf dem Rückweg kann ich mal etwas Gas geben und den Galopp von meinem vierbeinigen Freund testen. Das geht richtig ab und ich muss mich teuflisch gut festhalten auf dem etwas unbequemen Sattel. Das Abendessen im Restaurant gegenüber vom Sahara Passion ist prima. Für 2.500 gibts einen super Spiess mit grünen Bohnen. Den Rest des Abends verbringen wir gemütlich im Zimmer, den Luxus hatten wir eine Weile nicht. Auch meine Kameraakkus freuen sich über eine frische Ladung Strom.

Freitag 29.12.06 - Timbuktu

Morgens ziehen wir los, um ein Frühstück zu finden. Es ist noch sehr ruhig, die meisten Geschäfte rings um den petit marché haben noch geschlossen. Wir finden nichts Passendes und kaufen nur ein frisches Baguette und ein paar Kekse für die Bootstour. Gegen zehn Uhr taucht unser Ticketverkäufer mit einem kleinen roten Peugeot am Sahara Passion auf. Nach einer etwas turbulenten Diskussion mit allen Umherstehenden einigen wir uns schliesslich auf den Taxipreis zum Hafen und los gehts. Dort zahlen wir Touré den restlichen Ticketpreis für das Boot. Er erklärt uns, dass die Fahrt mit der pinasse jetzt doch 3-4 Tage dauern wird, da der Bootsbesitzer unterwegs im Dorf seiner Familie Tabaski feiern will. Wir sind gespannt, was uns da erwartet. Wir kaufen in den kleinen shops am Hafen noch einige Bananen und viele Wasserflaschen für unterwegs. Eine Bastmatte auf den Bambusrohren am Schiffsboden wird unser Nachtlager sein. Gegen 14 Uhr bekommen wir eine grosse Schüssel Reis mit Sauce und einem kleinen Fisch obendrauf. Lecker. Die Bordverpflegung klappt also schon mal. Von anderen Passagieren oder irgendwelchen Vorbereitungen ist aber noch keine Spur. Später kommt noch ein Belgier an Bord, der uns einen leicht verwirrten Eindruck macht. Um 17 Uhr legen wir schliesslich ab, es sind nur eine Handvoll Passagiere an Bord. Die Crew besteht aus dem Steuermann, zwei Bootsjungen sowie dem Küchenteam, das auf zwei offenen Feuerstellen auf dem Holzboot kocht. Die recht grosse pinasse bietet sonst sicher locker für 100 Leute Platz, gar nicht schlecht. So können wir uns ein wenig ausbreiten und ein wenig umherlaufen. Das Wetter ist heute etwas merkwürdig. Seit dem Nachmittag ist hier am Fluss Dunst aufgezogen. Es gibt auch heute keinen Sonnenuntergang zu sehen, alles ist grau. Um 20 Uhr gibt es wieder Reis mit Fisch. Mit den vielen kleinen Gräten muss ich mich ganz schön rumplagen im schwachen Schein meiner kleinen LED-Lampe. Nach dem Essen ist die innere Bordwand mit einem chicen Fischgrätmuster verziert. Das diffuse Mondlicht ermöglicht die Nachtfahrt. Um 23 Uhr legen wir in einem grösseren Ort an, das könnte Diré sein. Einige Leute steigen aus und weiter gehts. Irgendwann später geht der Motor aus und das Boot macht irgendwo fest. Ich liege längst unter einem grossen Berg von meinen Klamotten, um die kalte Nacht halbwegs angenehm zu überstehen. Das klappt auch ganz gut, nur bei jedem Umdrehen gerät alles total durcheinander und es zieht kalt.

Samstag 30.12.06 - Gorom I

Langsam wird es hell und auf dem Boot wird es wieder lebendig. Als ich irgendwo das Wort "café" höre, krabbel ich unter meinem Klamottenberg hervor und schaue mich verschlafen um. Ich bekomme auf Wunsch auch eine Tasse Tee und dazu gibts mein restliches Baguette von gestern. Ein Blick über die Bordwand zeigt ein paar Häuser auf einer kleinen Insel. Jetzt bei niedrigem Wasserstand scheint sie mit dem Festland verbunden zu sein. Wir sind in Gorom, das wir auf keiner unserer Karten finden können.
Hier werden wir also nun den ganzen Tag verbringen und abends möglicherweise Tabaski feiern. Die Sonne taucht hinter den Gebäuden auf und ich suche mir eine windgeschützte Ecke an Land zum Aufwärmen. Ich überlege gerade, ob wir uns nicht ein kleines Camp am Ufer einrichten, als ein kleiner Sandsturm beginnt. Das sind sicher die Vorboten des Harmattan. Der feine Staub dringt in alle Ritzen. Langsam wird es richtig heiss, also zurück aufs Boot. Tagebuch schreiben. Nichtstun. Mit den Kids spielen. Musik hören. Mittags gibts den üblichen Reis mit Sauce und Fisch. Wir fühlen uns ein wenig eingesperrt hier. Gefangen auf einem Boot vor einer einsamen Insel, von der niemand weiss, wo sie ist... Dreimal am Tag eine eher spartanische Mahlzeit, meist mit den Worten: "Monsieur, manger". Das Französisch ist hier draussen nur sehr rudimentär. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang am Niger entlang. Es gibt keinen richtigen Weg, also laufen wir durch die Dünen, vorbei an einigen einzelnen Häusern. Ab und zu teffen wir auf Leute, die in den Feldern arbeiten. Eine grosse Rinderherde steht in einer Ebene, die sonst überflutet ist. Sonst gibt es nicht viel zu sehen. Auf dem Rückweg bläst uns der heisse Wind ins Gesicht. Es ist wieder so dunstig heute, kein blauer Himmel. Zurück auf dem Boot beobachten wir verschiedene Vorbereitungen fürs Fest. Plastikstühle und ein Motorrad werden im Fluss gewaschen. Am Abend warten wir vergeblich darauf, dass es beginnt. Nichts passiert, nur das Radio auf dem Nachbarschiff plärrt. Sonst ist nichts zu hören, kein Gesang, keine Trommeln, nichts. Vielleicht ist Tabaski ja ein ganz ruhiges und intimes Familienfest? Abends werden uns die Teller gereicht. "Manger". Der Fisch ist heute gegrillt und schmeckt ausgezeichnet. War das unser Festessen? An Bord finde ich eine riesige, kuschelige Acyldecke, ein Import aus China. Die ist jetzt unsere! Die Nacht wird damit sehr angenehm.

Sonntag 31.12.06 - Gorom II

Um 7:30 gibts heute meinen Tee, dazu esse ich ein paar von den restlichen Keksen. Wann es wohl weitergehen wird? Wir verbringen den Vormittag auf der pinasse mit Lesen und Tagebuch schreiben. Später machen wir eine Runde an Land und schauen mal bei den Bewohnern unseres Mini-Dorfes rein. Das Fest steht wohl doch erst bevor. Wir sehen, dass die Ziegen in eine dunkle Ecke hinter einem Haus geführt werden. Dort wird ihnen die Kehle durchgeschnitten. Später wird ihnen das Fell abgezogen und sie werden von den Männern des Dorfes zerlegt. Damit ist also klar, dass Tabaski erst heute gefeiert wird. Das heisst aber auch, dass wir eine weitere Nacht auf dem Boot schlafen werden, ohne dass es weitergeht. Nach einiger Zeit werden die Gerippe und Keulen in einem 3x4 Meter grossen, offenen "Ofen" aufgestellt. Dieser besteht aus Lehmziegeln, aus denen ein gemauertes Viereck gebaut ist. In der Mitte brennt ein Feuer, dessen Glut immer nach aussen zum Fleisch hin verteilt wird. Mit der Zeit kommt der Ofen richtig auf Touren und nach Einbruch der Dämmerung wird das ein angenehm warmer Platz. Langsam wissen wir, wer wo im Dorf wohnt und zu welchen Familien die Unmengen kleiner Kinder gehören. Von denen werden wir regelrecht bestürmt, als Angy mal wieder eine ihrer Ü-Eier Aktionen startet.
Das ist genial, das ganze Dorf ist damit eine Zeit lang beschäftigt und alle haben ihren Spass. Um 20 Uhr wird das Fleisch eingesammelt und auf die einzelnen Familien verteilt. Wir werden in das Haus des Kapitäns gebeten, wo wir mit ein paar Jungs zusammensitzen. Dieses ist das einzige Haus mit einer Leuchtstofflampe, gespeist aus einer Autobatterie. Auch der Radiorekorder vom Schiff ist jetzt hier. Die beste Musik von den vielen Tapes ist von einer Frau. Klingt ziemlich modern und tanzbar, ich habe das schon vorher irgendwo gehört. Ich frage nach dem Namen, sie heisst Molobali Traoré. Ich muss mir unbedingt später ein Tape von ihr kaufen. Wir spielen mit den Jungs eine Runde Mau Mau, das hier ähnliche Regeln hat wie bei uns. Wir fühlen uns wie beim Warten aufs Christkind. Zwei von den Jungs starten so eine Art Hiphop Tanz, ziemlich cool mit ihren Sonnenbrillen. Dann geht das Festmahl schliesslich los. Wir bekommen eine Tasse mit Reissuppe gereicht. Schmeckt etwas fade, fast wie wässriger Milchreis ohne Zimt und Zucker. Dann kommt eine grosse Metallplatte mit einer riesigen Keule drauf. Die wird in viele Einzelteile zerlegt. Alle sitzen auf dem Boden um diese Platte herum und stürzen sich dann wie die Geier darauf. Einige Stücke schmecken hervorragend, andere sind etwas zäh und haben Sehnen. Ruckzuck ist die ganze Platte verputzt. Erst danach gibt es eine grosse Schüssel mit Reis. Okay, nun hatten wir also doch noch unser Festessen, aber der feierliche Rahmen fehlt etwas. Ich dachte eigentlich, dass es Musik und Tanz gibt und mehr in der Gemeinschaft gefeiert wird. Wir verabschieden uns für heute und gehen wieder an Bord. Heute ist der 31., das war also unser Silvesteressen. Was wird nun aus der Party? Es ist kalt und wir gehen erstmal in unser "Bett". Gegen 1 Uhr werde ich wieder wach. HAPPY NEW YEAR! Wir haben 2007 und etwas mehr als die Hälfte unserer Tour schon hinter uns.

Montag 1.1.07 - Gorom III

Als mein Tee fertig ist, krieche ich aus dem Leinenschlafsack. Es ist erst halb acht und immer noch recht kühl. Später taucht Angy mit einem Schälchen süsser Kartoffeln und einem Stück Ziegenfleisch auf. Mmhh, zweites Frühstück. Den Vormittag verbringen wir mit den kleinen Mädchen spielenderweise auf dem Boot. Sie lieben die Digitalkamera und lassen sich gerne fotografieren. Ich zeige ihnen auch das kleine Fotoalbum mit den Bildern von zu Hause. Gegen Mittag schaun wir mal, was sich im Dorf tut. Im Haus des Dorfchefs wird jemand rasiert. Eine Frau kommt vom Nebenhaus und reicht uns einen Teller mit gerösteten Fleischstückchen. Sehr gute Vorspeise. Wir gehen in das mittlere Haus zu den Frauen rüber um zu shen, was es sonst noch Leckeres gibt. Die süsse Kumba rührt in einem grossen Kessel mit Fleisch, hier sind wir richtig. Nach einigen Proben bekommen wir jeder eine Schale mit Reis und Fleisch. Mit so einer Ziege lässt sich eine wesentlich leckerere Sauce herstellen als sonst. - Nachmittag am Strand. Ich verziehe mich mit Wasserflasche, Handtuch und Handy auf die Steuermannsbank auf das Boot. Zwei Stunden "Cyberjam" Radiomitschnitt mit Sonne, Flussblick und "Meeresrauschen", perfekt. Abendessen an Bord, es gibt nur Reis. Am Abend gehen wir wieder ins Dorf. Die Männer sitzen alle im Haus ds Steuermanns und quatschen. Wir sollen uns dazu setzen, okay. Es läuft gute Musik von Ramata Diakité und jetzt wird Tee gekocht. Nach 2 halben Gläsern Tee, also etwa 1 Stunde später, reicht eine Frau eine riesige Platte mit Melonenstückchen herein. Gegen halb zehn zurück aufs Boot.

Dienstag 2.1.07 - Weiterfahrt auf dem Niger

Wir glauben es kaum, aber wir legen schon um sieben Uhr ab, noch bevor es Tee gibt. Welch herrliches Geräusch, das Stampfen der beiden Diesel wieder zu hören. Wir fahren! Zwei Stunden später legen wir in Tonka an. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass wir wohl erst Mittwoch früh in Mopti sein können, also noch eine Nacht auf dem Boot. Das Schwesterschiff, die "Cisse et freres", hat heute neben uns festgemacht und wir fahren im Verbund. Beide Schiffe sind weiterhin fast leer. Es istimmer noch recht kühl, heute morgen sind es nur 18 Grad an Bord. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Dach, von hier aus sieht man einfach mehr. Leider ist es immer noch sehr diesig. Schon gegen 17 Uhr versinkt die Sonne langsam im Dunst und wir klettern wieder nach innen. Wir stoppen kurz in Niafunké und kurz darauf in einem kleinen Dorf gegenüber zum Auffüllen des Brennholzvorrates. Unser Essen wird immer spärlicher. Unser Küchenteam hat irgendwelche grösseren Streitigkeiten, wir wissen nicht so genau um was es geht. Jedenfalls ist die Chefköchin nicht mehr gut drauf und motzt ständig mit allen rum. Um 21 Uhr sind wir in Tonka, also noch weit weg von Mopti. Ab in den Schlafsack. Hoffentlich können wir die ganze Nacht durchfahren.

Mittwoch 3.1.07 - Mopti - Bamako

Wir fahren tatsächlich die ganze Nacht nonstop durch. Mit den ersten Sonnenstrahlen gehen wir wieder aufs Dach. Einige Fischerboote tauchen auf, aber von Mopti ist noch nichts zu sehen. Wir packen schon mal ein wenig zusammen, bald werden wir unser schwimmendes Zuhause verlassen. 5 Tage sind dann auch wirklich genug. Um 9 Uhr laufen wir in den Hafen von Mopti ein, geschafft. Wir buchen sofort ein Ticket für den Bittar Bus nach Bamako. Es soll auch noch genug Zeit fürs Frühstück sein, also schleift uns der Bittar Mann (tres chic, mit schwarzem Anzug) in eine Patisserie. Wow, die Zivilisation hat uns wieder. Mein Handy hat auch wieder Empfang, eine SMS von Viktoria kommt rein. Sie ist wieder aus Finnland zurück. Nach der langsamen Bootsfahrt fühlen wir uns jetzt wie im Flugzeug und geniessen den Komfort des schnellen Bittar Busses. Die Landschaft fliegt an uns vorbei, wir fahren etwa parallel zum Niger. Es ist immer noch dunstig und relativ kühl. Die üblichen checkpoints, ein kurzer Stop zum Mittagessen und dann halten wir wieder in Segou an der Bittar Station. Segou im Nachmittagslicht ist toll, gerne würde ich jetzt ein paar Fotos von den Geschäften mit den Wandmalereien machen. Beim nächsten Trip auf jeden Fall länger in Segou! Gegen halb neun laufen wir in Bamako ein und nehmen sofort ein sotrama in die Stadt. Es fährt bis zum Artisanat, von dort aus laufen wir zum Carrefour de la Jeunesse. Hier gibt es aber seit einiger Zeit keine Zimmer mehr, also weiter zur Mission Lebanaise, da war es ja nicht schlecht. Wir werden freundlich begrüsst und bekommen diesmal das Nachbarzimmer. Wir treffen Tobias und Mara aus Gütersloh, die ein altes deutsches Taxi in Bamako verkaufen wollen. Ein alter Daimler, Baujahr 90, 750.000 km. Hat in Deutschland 900 Euro gekostet und soll hier mindestens 3000 bringen, damit sich der Trip für die zwei rechnet. Scheint aber diesmal schwierig zu sein mit dem Verkauf. Nun ist es soweit, nach 5 Tagen mal wieder eine Dusche! Ein völlig neues Gefühl so sauber zu sein. Bei unserer Shawarma Bude gegenüber gehen wir noch schnell etwas essen. Wir quatschen noch ziemlich lange und gehen irgendwann nach Mitternacht schlafen. Es ist hier in der Stadt deutlich wärmer, dafür nerven die vielen Mücken etwas.

 

Bevor es   weiter   nach Guinea geht, haben wir noch einen weiteren Tag in Bamako.

 

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